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VR-Osterkalender – Making Of …

Der 2022iger Osterkalender ist nun abgelaufen. Trotzdem ist er weiterhin erreichbar und alle Eier sind freigeschaltet.

Aber wie kommt so ein Projekt zustande?!

Am Anfang steht ein Konzept:

Nach der Bestätigung des Konzeptes beginnt die Entwurfsphase. Skizzen aus dem Kopf müssen zu Papier gebracht werden:

Das Ei – woher kommt das Ei?

Der Osterkalender soll nach dem Vorbild des Adventskalender täglich ein Ei zum Öffnen anbieten, das gefüllt ist mit einem Sammel-Ei für den Osterkorb sowie dem Link zu einer online-Ressource, die für Lehrer interessant sein dürfte …

Als Vorbild dienen natürlich die weltberühmten Fabergé-Eier – auch wenn die Kunstfertigkeit der Originale niemals erreicht werden kann; es geht eben um die Idee schöne Eier mit Öffnungsmechanismen zu versehen und in den Osterkalender einzufügen.

Also das Ei … Woher nimmt man ein 3D-Ei:

Ei als Revolution – also als Rotationskörper

Das Ei an sich ist – mathematisch gesehen – ein Rotationskörper, im 3D-Slang eine „Revolution“. Man erstellt eine Kurve, die um eine Rotationsachse rotiert und so einen Rotationskörper ergibt:

Die Revolution in Blau!

Dieser grobe Entwurf kann nun verfeinert werden:

Das IFS zur Verfeinerung

Die Revolution wird zu einem Index-Face-Setting (IFS) und kann als Mesh verfeinert werden. Zum Beispiel kann durch „Subdivision“ die Auflösung des Modelles erhöht werden. Damit wirkt es nicht mehr so kantig.

Das Ergebnis: ein Ei in Blau!

Dieses 3D-Ei kann nun in verschiedenen Formaten gespeichert und weiter verwendet werden. Fehlt noch ein Ständer:

Der Ständer ist keine Revolution, sondern eine Extrusion!

Dieser wird als Extrusion aus einer Grundflächenskizze erhoben. Somit hat man das erste Ei nebst Ständer als Objekte vorliegen.

Wenn man das Ei nicht selbst erstellen möchte kann man natürlich auch fertige Objekt-Dateien aus diversen 3D-Portalen herunterladen und den Ansprüchen anpassen.

Ostereier-Scene aus Sketchfab

Dann muss man jedoch darauf achten, dass lizenzfreie Objekte (am Besten cc Zero, public domain oder royalty free) verwendet werden:

Lizenz und Download

Die heruntergeladene Szene wird z.B. im 3D-Builder geöffnet …

Mit dem 3D-Builder öffnen!

… und ein Ei aus der Szene herausgelöst und als obj-Datei gespeichert:

Objektauswahl

Auch das Material kann geändert werden …

Nun noch speichern im obj-Format:

Speichern – fertig …

Wie geht es nun weiter?

Es folgt eine Idee der Anordnung der Eier …

Die Anordnung der Eier im Koordinatenraster.

… sowie der Inhalte der Öffnungsmechanismen:

Wie lassen sich die Eier öffnen?

So weit, so gut. Damit sich die Eier a la Fabergé öffnen lassen braucht man hohle Ober- und Unterhälften der Eier. Das wurde mit dem online-Tool Tinkercad/Tinkerschool erledigt:

Import nach Tinkercad

Das Ei im obj-Format kann eingelesen werden …

… und dann vervielfältigt werden:

Durch „Subtraktion“ mit einem Quader kann das Ei in eine obere …

… und eine untere Hälfte zerlegt werden:

Das sieht nach der Subtraktion so aus:

Zum Aushöhlen wird das Original-Ei etwas verkleinert und in die Hälften eingepasst:

Nach der erneuten Subtraktion hat man sowohl die obere Hälfte …

… als auch die untere Hälfte in exakt der selben Größe an der Schnittfläche:

Und jetzt die Programmierung der VR-Szene

Ab jetzt geht es in die VR-Programmier-Umgebung. Um ein möglichst großes Ziel-Publikum anzusprechen verwenden wir die Umgebung BlocksmithXR. Hier kann man virtuelle Welten erstellen, interaktiv gestalten und einem breiten Publikum veröffentlichen. Das Ergebnis kann im Browser, in den BlocksmithXR-Apps für Android und iOS und in VR und AR betrachtet werden.

Online- und Offline-Editor mit sehr vielen Möglichkeiten, bis hin zu Multi-User-Einstellungen!

Hier geht es nun zur Sache. Die Eier-Hälften müssen als Objekte eingelesen werden (Model-Import). Dann kann man Animationen erstellen. Damit sich die ober Hälfte um einen Scharnier-Punkt dreht verwendet man das Special „Hinge-Point“. Per Event können Trigger hinzugefügt werden, so dass sich das Ei öffnet, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Das ist nun Programmierarbeit und würde für diesen Blogbeitrag den Ramen sprengen. Wer sich darüber näher informieren möchte, kann gern mit unserem Team Kontakt aufnehmen und z.B. einen Besuch bei uns oder auch eine Fortbildung in unserem Schulungsraum organisieren.

In dem Korb werden die gefundenen Eier gesammelt.

Nach dem internen Testlauf wurden die Eier in eine zweite Schale gehüllt, so dass immer nur ein Ei freigeschaltet werden musste:

Vorbereitung auf die Veröffentlichung

Start der Veröffentlichung war am 8.04.2022, als genau zehn Tage vor Ostersonntag – das letzte Ei wurde also am 16.04.2022 freigeschaltet. Hier kann der VR-Osterkalender immer noch besucht werden:

https://www.blocksmithxr.com/hub/sandbox/experience/osternest-65282

Wir bedanken uns bei allen, die den Spaß mitgemacht haben und hoffentlich auch viel Spaß beim Lösen der Aufgaben hatten, um alle Eier öffnen zu können. Auch die Auswahl der Links in jedem Ei ist hoffentlich nicht umsonst gewesen und hat eventuell Anregungen für den eigenen Unterricht geliefert?!

Bei Fragen zu eigenen VR-Projekten stehen wir gern mit Rat und Tat zur Verfügung.